Im Oktober 2011 konnte ich 5 Tage lang eine Pentax Q ausleihen im Rahmen der
Pentax-Q-Testaktion des DigitalFotoNetzes.
Mit dabei waren die Objektive "01 Standard Prime SMC PENTAX 8,5mm F1.9 AL [IF]"
und "02 Standard Zoom SMC PENTAX 5-15mm F2.8-4.5 ED AL [IF]".
Hier der Link zur Pentax Q auf der Pentax-Webseite:
http://www.pentax.de/de/digital-mirrorless/my-PENTAX-Q.html
Pentax bewirbt die Pentax Q als "Kleinste und leichteste Kamera der Welt mit Wechselobjektiven". Wie auf vorstehenden Fotos zu sehen ist, hat die Pentax Q in der Tat die Größe einer Kompaktkamera: Mit 98mm etwa so breit wie die Pentax Optio 750Z; mit 57,5mm etwa so hoch wie die Pentax Optio A30. Die beiden Kameras wurden ausgewählt, denn sie repräsentieren frühere Konzepte einer hochwertigen digitalen Pentax-Kompaktkamera. Die Pentax Optio 750Z erschien Ende 2004 als Nachfolgerin und Endpunkt der Reihe Optio 450/550/555. Die Pentax Optio A30 erschien im Frühjahr 2007 als vorletzte in der Reihe A10-20-30-40. Die Dicke 31mm des eigentlichen Kameragehäuses der Q liegt zwischen A30 und 750Z, jedoch kommt ja noch das Objektiv dazu. Mit angesetzem 8,5mm-Objektiv ist die Q dicker als die A30 aber weniger dick als die Optio 750z jeweils mit ausgefahrenem Objektiv. Setzt man jedoch das 5-15mm-Standardzoom an die Q, so ist sie "die Dickste". Alle drei Kameras besitzen hochwertige Metallgehäuse. Die subjektive Wertigkeit der Q ist jedoch noch deutlich höher als bei ihren Vorgängerinnen: Das Gehäuse ist zwar mit Akku absolut gesehen 200g leicht (750Z: 255g; A30: 150g), aber die Dichte ist hoch, subjektiv wirkt die Q schwer und vertrauenserweckend. Der Wulst vorne rechts erlaubt es, die Kamera mit Mittelfinger und Daumen sicher zu halten. Zwar verdeckt der Daumen dabei ein paar Knöpfe auf der Kamerarückseite, aber der Druckpunkt der tiefliegenden Knöpfe wird dabei nie erreicht. Die Knöpfe und die beiden Drehräder sind alle relativ klein, lassen sich aber nach meinem Empfinden gut erreichen und bedienen; sie wirken auf mich ebenfalls hochwertig. Ich persönlich komme mit der Kleinheit der Kamera gut zurecht, ja ich genieße sie ebenso wie bei der Optio A30. Das Bedienkonzept ist übersichtlich und gibt wenig Rätsel auf.
Die Rückansicht der Kameras (Abb. 2) verdeutlich den Fortschritt der Kamerabildschirme: Sie werden immer größer, kontrastreicher, und der 3"-TFT-Monitor der Q mit 3x153000 RGB-Pixeln ist auch von der Seite gut einzusehen. Dafür kann man ihn, anders als den Bildschrim der Optio 750z, weder klappen noch schwenken. Etwas kritisch ist der Umstand, dass das Monitor-Deckglas der Q etwas hervorragt: Legt man die Kamera auf den Rücken, so liegt sie auf dem Glas und es können leicht Kratzer entstehen. Hier sollte man besonders vorsichtig sein, oder einen Schutz anbringen. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist auf keinem der Bildschirme viel zu erkennen; hier triumphiert die älteste Kamera, die Otio 750z, mit dem einzig bei ihr eingebauten Sucher. Der zur Pentax Q als Zubehör erhältliche optische Aufstecksucher zum Normalobjektiv stand mir leider nicht zur Verfügung.
Die Pentax Q bringt eine sehr reichliche Aussattung mit, unter Anderem: Ich habe die Kamera fast nur zum einfachen Fotografieren ohne Blitz benutzt, daher kann ich zu den vorstehenden, von mir nicht oder kaum genutzen Möglichkeiten der Q wenig sagen außer eben dies: Die Q bietet weit mehr Möglichkeiten, als ich in 5 Tagen nutzen konnte oder wollte... ;-)
Mit der Pentax Q kamen die Objektive "01 Standard Prime SMC PENTAX 8,5mm F1.9 AL [IF]" und "02 Standard Zoom SMC PENTAX 5-15mm F2.8-4.5 ED AL [IF]". Der Brennweite 8,5mm des Normalobjektivs entspricht im Kleinbildformat die Brennweite 47mm (Bildwinkel 49,5°); dem Zoom entspricht im Kleinbildformat ein 27,5-83mm-Zoom (Bildwinkel 76°-29°). Zum Vergleich: Die Optio A30 hat ein Dreifachzoom 1:2.8-5.4 7,9~23,7mm; (Kleinbildformat: 38~114mm), die Optio 750z ein Fünfachzoom 1:2.8-4.6 7,8~39mm (37,5~187,5mm), also weniger Weitwinkel aber mehr Tele. Das Normalobjektiv 1:1.9 8,5mm mit seinen 8 Linsen in 5 Gruppen hat nur 37g Masse und ist mit 23mm Länge und 46mm Durchmesser schön kompakt; das Zoom (8 Elemente in 7 Gruppen) ist mit 48,5mm Länge und 48mm Durchmesser mehr als doppelt so groß. Beide Objektive haben ein Filtergewinde mit 40,5mm Durchmesser und benötigen entsprechende Objektivdeckel. Wenn man die Objektive zur Pentax Auto 110 kennt, könnte man sich vorstellen, dass man mindestens das Normalobjektiv noch deutlich kleiner hätte konstruieren können: Das 110er-Normalobjektiv 1:2.8 24mm hat nur 13g Masse, ist 13mm lang, hat 30mm Durchmesser und ein 25,5mm-Filtergewinde. Den zusätzlichen Platz brauchen im 8,5mm-Objektiv wohl Elektrik und Elektronik; immerhin werden die Innenfokussierung, die Blende und der Zentralverschluss alle elektrisch eingestellt. Außerdem enthalten beide Objektive jeweils noch einen Graufilter, der die durchgelassene Lichtmenge um den Faktor 4 (d.h. um 2 Stufen) reduzieren kann; er ist erforderlich, wenn man trotz reichlich Licht eine große Blende einstellen möchte, oder wenn die kleinste verfügbare Blende mit der Blendenzahl 8 bei sehr hellen Bedingungen nicht ausreicht. Die Fassungen beider Objektive sind aus Kunststoff, lediglich das Bajonett ist aus Metall. Das Anfassgefühl ist gut, insbesondere der Zoomring lässt sich sehr gut und exakt einstellen. Der leichte Fokusring hingegen bietet zu wenig Widerstand. Insgesamt wirken beide Objektive solide, halten aber nicht mit der Hochwertigkeit des Kameragehäuses mit. Hier ist definitiv noch Platz für hochwertige Objektive nach Art der K-Bajonett-Limited-Objektive! Zur Zeit sind nur noch drei besonders günstige Objektive erhältlich:
Diese 3 Objektive bieten Kunststofffassungen, Kunststoffbajonett, eine feststehende, kleine Blende und ausschließlich manuellen Fokus. Der optische Aufbau ist recht einfach, wobei bei der geringen Öffnung schon die Beugung das Auflösungsvermögen begrenzt (siehe unten). Es sind also einfache Objektive zum Spielen, nicht mehr und nicht weniger. :-) Schaltet man die beiden Optios ein, so entfaltet sich erst einmal das Objektiv; bei der Optio 750z recht gemächlich, bei der Optio A30 recht schnell. Dieser Vorgang entfällt bei der Q natürlich, sie ist daher schneller einsatzbereit. Auf dem Bildschirm der Q kann man schön beobachten, wie der Kontrast-AF arbeitet. Er tut dies bei normalen Lichtverhältnissen oder mit AF-Lampe recht zuverlässig und zügig, aber eine gefühlte Sekunde dauert es doch. Der AF lässt zahlreiche Betriebsweisen zu (automatische oder manuelle AF-Feld Auswahl (25 Punkte), Spotmessung, Tracking AF, Gesichtserkennung), ich beschränkte mich stets die Spotmessung und freute mich, dass ich mich auf sie verlassen konnte. Beim manuellen Fokussieren zeigt die Kamera auf ihrem Bildschirm ein vierfach vergrößertes Livebild. Gesteuert wird das manuelles Fokussieren mit dem Fokusring vorne am Objektiv. Leider ist dieser leichte Kunststoffring nicht mechanisch direkt sondern nur über die Elektronik mit der Innenfokussierung des Objektivs verbunden. Diese indirekte Kopplung führt zu einem Kontrollverlust; möchte man den Fokus nur noch ein kleines Bisschen verschieben, so ist es Glückksache, ob das gelingt. Ich sehe daher leider keinen praktischen Vorteil relativ zur manuellen Fokuseinstellung per Zoomwippe an den beiden Optios. Hier wurde eine Chance verpasst! Wie es besser geht, zeigt der Zoomring des Zoomobjektivs: Die Brennweiteneinstellung ist mechanisch gekoppelt und lässt sich feinfühlig und präzise einstellen. So macht das Spaß!
Die Bildsensoren der Pentax Q und der Optio A30 sind jeweils beweglich gelagert und können durch gezielte Gegenbewegungen Wackelbewegungen der Fotografenhand reduzieren ("Shake Reduction"). Der Bildsensor der Pentax Q ist ein moderner, von der Rückseite belichteter 1/2.3"-CMOS-Sensor. Die Sensorfläche ist 6,2mm x 4,6mm groß; die Bilddigaonale ist folglich nur 7,7mm lang. 4000x3000 RGGB-Pixel finden auf dem Sensor Platz, ein einzelnes Pixel kann folglich maximal eine Fläche von 1,5µm x 1,5µm bedecken. Zum Vergleich: Optio 750z und Optio A30 haben weniger Pixel: 3056x2296 Pixel (7 Megapixel) bzw. 3648 x 2736 Pixel (10 Megapixel), Dabei ist ihr 1/1.8"-CCD-Sensor jeweils etwas größer (7,2mm x 5,3mm), die Bilddiagonale ist 8,9 mm lang. Folglich entspricht einem Pixel jeweils eine größere Fläche: 2,3µm x 2,3µm (750z) bzw. 1,9µm * 1,9µm (A30). Zum Vergleich: Die Spiegelreflexkamera Pentax K20D hat 4672x3104 Pixel auf 23,4mm x 15,6mm Sensorfläche; die Bilddiagonale misst 28mm; ein Pixel ist 5µm x 5µm groß. Dennoch weist die Q mit ISO-125 die höchste Grundempfindlichkeit auf. Die K20D beginnt bei ISO-100, Die Optio 750z bei ISO-80, die A30 bei ISO-64. Die höhere Grundempfindlichkeit trotz kleiner Pixelfläche deutet auf entsprechende Fortschritte in der Sensortechnik. Dem entsprechen erweiterte Möglichkeiten, höhere ISO-Empfindlichkeitseinstellungen zu verwenden. Der Empfindlichkeitsbereich der Optio 750z reicht lediglich bis ISO-400. Die Optio A30 lässt sich bis ISO-1600 einstellen, bei reduzierter Auflösung (5 MPixel) sogar bis ISO-3200. Die Pentax Q erreicht wie die K20D sogar ISO-6400. Die Verkleinerung der Pixelfläche hat Nachteile: Erstens fällt weniger Licht auf das einzelne Pixel. Zweitens liegt die Fläche eines Pixels deutlich unterhalb der Fleckgröße, auf die sich das Licht, das von einem Objektpunkt ausgeht, fokussieren lässt: Aufgrund der Welleneigenschaften des Lichts, führt die Beugung des Lichts an der Objektivblende dazu, dass der Objektpunkt in der Bildebene so abgebildet wird, dass das zentrale Helligkeitsmaximium den Mindestdurchmesser D≥2,44*λ*Blendenzahl hat. Mit Blende 2,8 und λ=550nm Lichtwellenlänge ergibt sich D≥3,76µm. Für die Pentax Q bedeutet das z.B. bei der Abbildung eines Sterns, dass das Bild des Sterns etwas mehr als 2x2 Pixel überdeckt. Mit Blende 1,9 ergibt sich D≥2,55µm. Erst bei Blende 1,4 kann sich D≥1,88µm der Größe eines Pixels annähern - vorausgesetzt, die Abbildungseigenschaften des Objektivs sind so gut, dass sie nur durch die Beugung begrenzt sind... Ein positiver Nebeneffekt der duch Beugung begrenzten Fokussierbarkeit des Lichts auf nicht weniger als 2x2 Pixel ist, dass die Pentax Q keinen AA-Filter braucht und daher auch keinen hat. :-)
Zum Vergleich der Bildqualität wählte ich als Testobjekt das Wäldchen vor meinem Bürofenster. Ich lichtetet die Bäume mit der Pentax Q + 8,5mm-Objektiv, Optio 750z, Optio A30 sowie mit der Pentax K20D + 43mm-Objektiv jeweils bei verschiedenen ISO-Einstellungen ab. Leider sind die Bildwinkel nicht identisch. Daher zeige ich in Abb. 4 zunächst für alle vier Kameras jeweils das ganze aufgenommene Bild. Mit einem kleinen weißen Quadrat ist jeweils der Bildausschnitt markiert, der dann in Abb. 5 als 100%-Bildausschnitt dargestellt ist.
Wie in Abbildung 5 erkennbar ist, zeigt die K20D gefolgt von der Optio 750z bei niedrigen ISO-Werten in der 100%-Ansicht den größten Detailreichtum. Die Kameras mit den größeren Pixeln liegen also in Sachen Pixel-Peeping physikalisch bedingt vorne. Dabei muss man aber bedenken, dass die dargestellten 175x175 Pixel bei der Optio 750z einen größeren Anteil am Gesamtbild haben als bei den anderen Kameras: 0,44% gegenüber 0,31% (A30), 0,26% (Q) bzw. 0,21% (K20D). Daher ist die Gesamtmenge der dargestellten Details bei Optio A30 und Pentax Q doch nicht kleiner als bei der Optio 750z. Lediglich die DSLR K20D ist für die anderen drei Kameras unerreichbar. Wie verändert sich die Bildqualität mit zunehmener ISO-Zahl? Wie in Abb. 5 zu erkennen ist, gehen bei allen Kameras mit kleinem Sensor mit zunehmender Empfindlichkeit Details verloren; bei der Optio A30 ist dies ab ISO-200 deutlich sichtbar, bei Optio 750z und bei der Pentax Q ab ISO-400. Lediglich die K20D zeigt auch bei ISO-800 noch fast alle Details. Allerdings zeigt die K20D bei dieser Empfindlichkeit auch ein deutlich sichtbares hochfrequentes Helligkeitsrauschen. Demgegenüber ist die Q auch bei ISO-800 noch bemerkenswert rauscharm. Sie zeigt auch nicht das störende Farbrauschen, welches die Optio 750z und die Optio A30 ab ISO-200 bzw ab ISO-400 aufweisen. In Sachen Rauschen erscheint mir die Pentax Q die Beste hier zu sein! :-)
Ich habe beide Objektive der Pentax Q überwiegend bei Offenblende eingesetzt und fand stets, dass sie sich dafür gut eignen. Analysiert man aber die Bäume-Testfotos, welche mit dem 8,5mm-Objektv bei ISO-125 und Blende 1,9 bzw. 2,8 entstanden, genau, so findet man allerdings einen deutlichen Anstieg der Auflösuing von Blende 1,9 zu Blende 2,8. Beugungsbegrenzt ist die Abbildung bei Offenblende also nicht. Außerdem gibt es noch einen deutlichen Anstieg der Bildqualität vom Bildrand zur Bildmitte. Der Bildkontrast ist aber auch schon bei Offenblende sehr hoch. Die 100%-Bildausschnitte in Abb. 6. illustrieren diese Beobachtungen.
Bei reichlich Licht überzeugt die Pentax Q mit kontrastreichen Aufnahmen. Abb. 7+8 entstanden bei ISO-125 in Verbindung mit dem Normalobjektiv . Beide Fotos wurde nicht bearbeitet und lediglich auf 750 Pixel Bildbreite skaliert. Abb.9 enstand bei ISO250 und wurde aufgehellt. Bei allen drei Bildern gibt es eigentlich nichts zu meckern, im Gegenteil, diese Bilder machen Freude mit hohem Kontrast, natürlichen Farben und Detailreichtum.
Hier hat man mit der Optio 750z mit ihrer durchschnittlichen Lichtstärke, maximal ISO-400 und mangels Shake Reduction schnell Schwierigkeiten. Die Optio A30 hat immerhin Shake Reduction und lässt sich auch bei höheren ISO-Werten verwenden (siehe hier), jedoch gehen dann viele Details verloren. Das ist bei der Pentax Q nicht wesentlich anders, aber hier hilft das Normalobjektiv mit seiner Lichtstärke weiter: Dank Blende 1,9 kann man eine kürzere Belichtungszeit und/oder eine kleinere Empfindlichkeit einstellen als bei den Zoom-Kompakten. Das half mir z.B. in der folgenden Situation - Cristian produziert in der Abenddämmerung Seifenblasen - weiter:
Abb. 10+11: Cristian produziert Seifenblasen; Pentax Q + 1:1.9 8,5mm bei f1,9, ISO640 bzw. ISO800, Belichtungszeit 1s/60.
Die Pentax Q verfügt über eine Betriebsart "BC" - "Bokeh Control". Mit deser Betriebsart versucht Pentax das Manko auszugleichen, dass aufgrund der Kleinheit des Bildsensors und den entsprechend kurzen Brennweiten der Objektive es außer im Makrobereich, d.h. bei normalen Aufnahmeabständen, nur schwer möglich ist, das Hauptobjekt eines Fotos so freizustellen, dass Vor- und Hintergrund in Unschärfe verschwimmen. In der BC-Betriebsart wird daher versucht, die angenehme Unschärfe von Vor-und Hintergrund, die wir von größeren Sensor- und Filmformaten kennen, rechnerisch hinzuzufügen. Dazu muss die Kamera "verstehen", welche Bildteile dem Hauptobjekt zuzuordnen sind. Diese Zuordnung geschieht mindestens zur Zeit bei der Abbildung von Personen noch nicht ausreichend sicher. Bildet man jedoch Natur oder Stilleben ab, so ergeben sich teils durchaus schöne Abbildungen mit gutem Freistellungseffekt, wie das folgende Foto verdeutlichen soll:
Das sieht doch gut aus! Vielleicht gelingt es den Pentax-Programmieren in Zukunft ja sogar noch Besseres. Bis dahin würde ich bei Personenaufnahmen den BC-Modus mit Vorsicht einsetzen und Auswahl und Abstand des Hintergrundes besondere Aufmerksamkeit widmen: Je unschärfer der Hintergrund ohne Einsatz der "Bokeh Control" ohnehin schon ist, desto besser. Wobei ein Hintergrund ohne Strukturen (z.B. der Himmel) mit der Pentax Q Freistellen auch ohne BC-Modus ermöglicht - siehe Abb. 9.
Bisher gibt es zur Pentax Q kein Makroobjektiv und daher auch keine Möglichkeit zu Makroaufnahmen mit großen Abbildungsmaßstäben. Nahaufnahmen sind jedoch ohne weiteres Möglich; die Nahgrenze des 8,5/1.9 liegt bei 20cm; beim Zoom liegt sie bei 30cm. Zum Nahaufnahmetest habe ich mit drei Kameras dieselben Herbstblätter abgelichtet: Abb. 13: Nahaufnahmen von Herbstblättern mit Pentax K20D, Pentax Q und Pentax Optio A30
Im Bildergebnis liefern alle drei Kameras detail- und kontrastreiche Nahaufnahmen der Herbstblätter. Die Pentax K20D liegt bezüglich Detailauflösung natürlich an der Spitze, und zeichnet sich in Verbindung mit dem DFA100/2.8WR vor allem wieder mit überlegener Freistellung aus. Die Pentax Q mit dem Standardobjektiv bei Offenblende stellt aber deutlich besser frei als die Optio A30.
Blätter (wie Abb. 8), Pentax Q bei ISO-125 und 1s/250 + 1:1.9 8,5mm bei Blende 3,2. Weidenstieg, Pentax Q bei ISO-250 und 1s/400 + 1:1.9 8,5mm bei Blende 2,8. Die Pentax Q hat mir viel Spaß gemacht. Ihr Hauptvorteil ist natürlich, dass sie, aus der Jackentasche gezogen, sehr viel schneller in der Hand ist als die große Spiegelreflexkamera, welche erst einmal aus der Kameratasche ausgepackt werden muss. Zudem lässt sich damit wesentlich unauffälliger fotografieren. Diese Vorteile haben andere Kompaktkameras zwar auch. Diesen hat die Q aber drei Dinge voraus: 1.) Das sehr wertige und gut bedienbare Gehäuse, 2.) den rauscharmen Sensor, und 3.) die Wechselobjektive. Vor allem das Standardobjektiv mit Lichtstärke 1,9 macht Vergnügen. Es ist schon offen mit guten Ergebnissen verwendbar und ermöglich so gegenüber dem Standardzoom eine um zwei Stufen kürzere Belichtungszeit bzw. um zwei Stufen geringere Empfindlichkeit und außerdem geringere Schärfentiefe. Mit diesem Objektiv, ISO125-800 und "Shake Reduction" erhält man kontrastreiche und rauscharme Bilder auch noch bei deutlich weniger Licht, als dies Kompaktkameras wie die Optio 750z oder Optio A30 erfordern. Lediglich bei guten Lichtverhältnissen gelingt es der Pentax Q nicht, die älteren Kompaktkameras zu überflügeln. An die Bildqualität einer DSLR reicht weder die Q noch eine der anderen Kompaktkameras heran, aber es gibt viele Situationen, bei denen die Unterschiede nicht ins Gewicht fallen. Für ein Nachfolge- oder Schwestermodell der Q wünsche ich mir ein besser geschütztes Display und einen eingebauten Sucher. Darüberhinaus braucht das Q-System noch weitere Objektive: Ein hochwertiges, lichtstarkes Weitwinkel und ein hochwertiges, lichtstarkes Teleobjektiv, ein Telezoom, ein Makro. Am besten nach Art der Limited-Objektive mit Metallfassung und mechanisch übersetztem Entfernungsring. Diesen Erfahrungsbericht gibt es auch im Digitalfotonetz-Forum. |