Umbau eines Rikenon-P-Zooms von RICOH-KR auf PENTAX-KA

Nachdem ich im Hamburger Photohaus Colonnaden sehr günstig zwei Ricoh Rikenon P-Zooms erwarb, stellte ich im Digital-Fotonetz-Forum die Frage, ob sich die Objektive von KR-Bajonett auf KA-Bajonett umbauen lassen. Ich las die Antworten, schraubte die Objektive auf und kam zu dem Schluss, dass es relativ einfach geht...


Das zentrale, umzaubauende Bauteil, ich nenne es den "Ricoh-Schalter": Er hält links den Ricoh-Pin und schließt den Kontakt rechts unterhalb des Ricoh-Pins und verbindet so Bajonett und Ricoh-Pin, wenn der Blendenring in die "P"-Stellung gebracht wird, so dass er die vorragende Nase nach unten drückt. Die Grundidee des Umbaus ist, diese Funktionalität zu erhalten bzw. auf den neu einzubauenden "KA-Pin" zu übertragen, so dass dieser Pin der Pentax-Kamera die Information überträgt, ob der Blendenring auf "P" steht.


Das rechte, zur Befestigung dienende Loch am "Ricoh-Schalter" befindet sich fast aber nicht exakt dort, wo der Pentax-KA-Pin hin muss. Daher wurden das Loch und seine Umgebung mit 2-Komponenten-Epoxidharz-Kleber ausgegossen bzw. überzogen. Anschließend habe ich überschüssigen Kleber abgefeilt und ein Loch genau dort gebohrt, wo die Feder unterhalb des KA-Pins sitzen soll.


Der "Ricoh-Schalter" wird an dieser Stelle montiert. Ich habe hier eine etwa 1mm dicke Metallschicht abgefeilt, um mehr Platz für die KA-Pin-Feder und für ein elektrisches Kabel zu schaffen (siehe unten). Der gelbe Kunststoff dient zur elektrischen Isolation und ist mit Epoxidharzkleber befestigt.


Nahe an der Stelle, wo am "Ricoh-Schalter" der Kontakt geschlossen wird, habe ich ein kleine Litzenleitung angelötet. Sie wird dann auf die Unterseite des Ricohschalters geführt und findet Platz in einer Rille, die in den Epoxidharzkleber gefeilt wurde. Auf den herausragenden Drahtenden steht später (von der anderen Seite her) die KA-Pin-Feder.


Der umgebaute Ricoh-Schalter wird mit nur noch einer Schraube wieder an seinem Platz befestigt.


Feder und Pentax-KA-Pin werden eingesetzt. Beide stammen aus dem Kamerabajonett einer ausgeplünderten, defekten Pentax SF-7.


In das Bajonett des Ricoh-Zooms habe ich drei Löcher gebohrt. Die beiden Löcher links sorgen dafür, dass die gegenüberliegenden Kontakte im Kamerabajonett nicht auf Metall stoßen sondern die Information "0" erhalten, so dass die Kamera richtig über die kleinste und die größte Blendenzahl des Objektivs informiert wird. Näheres dazu ist hier zu lesen. Ins dritte Loch kommt der KA-Pin. Schon eingesetzt ist ein Kunststoff-Röhrchen, das ebenfalls vom Kamerabajonett der SF-7 stammt, und das den KA-Pin gegen das Bajonett isoliert. Durch das Loch rechts geht eine der Schrauben zur Befestigung des Objektivbajonetts. Das ist ein wenig problematisch, denn auch in der Nähe dieser Stelle befindet sich im Kamerabajonett ein Kontakt, der die Information "0" erhalten soll, der aber auf die Schraube trifft...


Daher wurde von dem Schraubenloch ausgehend ein wenig ins Bajonett hineingefräst und an der Kontaktstelle Metall entfernt. Zusätzlich wurde der Schraubenkopf kleiner gefeilt. Nachdem nun alles zusammengeschraubt war, ragte der KA-Pin zu weit vor, so dass es beim Ansetzten des Objektivs an eine Pentax-Kamera trotz der Federung arg holperte während der KA-Pin über die Kamerakontakte bewegt wurde.


Der KA-PIN wurde darum kürzer gefeilt.


Nun ragt der KA-Pin im richtigen Maße vor.


Das fertig zusammengeschraubte Objektiv an einer PENTAX SUPER PROGRAM, der Zwillingsschwester der SUPER A.


Alles funktioniert: Die Pentax-Kamera erhält die Information über kleinste (f22) und größte (f4) Blende und auch darüber, ob der Blendenring auf "P" steht oder nicht. Bei der SUPER PROGRAM ebenso wie bei der PENTAX K20D kommen die Informationen an. Programm- und Blendenautomatik sowie die Blendenwertanzeige im Sucher funktionieren.


Des Weiteren habe ich auf gleiche Weise auch das RIKENON P ZOOM 1:3.9 70~210mm MACRO sowie ein Rikenon P 1:1.7 50mm auf KA umgerüstet. Zwei kleine Verbesserung wurde dabei noch gemacht: Die Feder unterhalb des KA-Pins wurde jeweils an die kleine Litzenleitung angelötet. Und den Ricoh-PIN habe ich wieder mit eingebaut, so dass die umgebauten Objektive an den entsprechenden Ricoh-Kameras (XR-X, XR-P usw.) ihre volle Funktionalität behalten.

© Arnold Stark (2012)